05.07.2025

Taiwan Today

Politik

Außenminister Wu hält Ansprache vor ICDS in Estland

13.11.2023
Außenminister Jaushieh Joseph bekräftigte am 8. November in Estlands Hauptstadt Tallinn während seiner Ansprache vor dem Internationalen Zentrum für Verteidigung und Sicherheit (ICDS) Taiwans Engagement für Freiheit und Demokratie. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Außenminister Jaushieh Joseph Wu hielt am 8. November in Estlands Hauptstadt Tallinn eine Ansprache vor dem Internationalen Zentrum für Verteidigung und Sicherheit (International Center for Defense and Security, ICDS) und appellierte an die Angehörigen der freien Welt, beim Abschrecken der autoritären Drohungen der VR China an Taiwans Seite zu stehen.
 
In seiner Rede mit dem Titel „Taiwan und Estland: Eine Partnerschaft für Frieden und Demokratie“ erklärte Wu, trotz der geografischen Entfernung hätten beide Länder Gemeinsamkeiten in ihrer Geschichte, seien ungefähr zur gleichen Zeit demokratisch geworden und hätten derzeit beide autoritäre Nachbarn.
 
Wie Estland habe Taiwan standhafte Unterstützung für die Ukraine bekundet, indem man mit europäischen Regierungen und NGO-Partnern wie dem Estländischen Flüchtlingsrat zusammen daran gearbeitet hätte, ukrainischen Flüchtlingen Beistand zu leisten und Finanzbeiträge in Höhe von über 100 Millionen US$ für sie bereitzustellen, bemerkte Wu.
 
Die VR China habe durch gemischte Kriegführung wie Desinformationskampagnen und Grauzonentaktik ihre Drohungen und wirtschaftliche Nötigung gegen Taiwan erhöht, enthüllte Wu. Die Absichten der VR China würden indes nicht bei Taiwan enden, sondern weit über die Erste Inselkette hinausreichen, warnte er.
 
Beispiele in dieser Hinsicht seien ein im April dieses Jahres zwischen der VR China und den Salomonen unterzeichnetes Sicherheitsabkommen, die „Perlenketten“-Strategie zur Einbindung von Häfen im Indischen Ozean für zukünftige militärische Nutzung sowie Versuche, durch scheinbar gutartige Absichten Zugang zur arktischen Region zu erlangen, zählte der Ressortchef auf.
 
Die Angehörigen der demokratischen Gemeinschaft wie Australien, Großbritannien, Japan und die USA hätten die Entwicklungen registriert, und es würden alte Allianzen wiederbelebt und neue Koalitionen geschmiedet, um der Expansion der VR China entgegenzuwirken, so Wu. Der Führergipfel der Europäischen Union (EU) Ende Juni und die Stellungnahme der G7-Führer im Mai hätten beide Unterstützung für Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße bekundet, unterstrich er.
 
Da etwa 50 Prozent der globalen Schiffsfracht die Taiwanstraße passierten und über 60 Prozent der modernsten Halbleiter der Welt in Taiwan produziert würden, würde ein Konflikt in der Region schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, hob Wu hervor. Internationale Besorgnis über die Versuche der VR China, den Status Quo zu ändern, sei sehr hilfreich dabei, chinesische Aggressionen in Schach zu halten, kommentierte er.
 
Angesichts dieser Herausforderungen für Sicherheit arbeite Taiwan unermüdlich mit seinen Partnern daran, die Selbstverteidigungs-Kapazitäten zu stärken und asymmetrische Strategien zu entwickeln, berichtete Wu. Gleichzeitig sei die Regierung in Taipeh bereit, auf gleichberechtigter Basis Dialog mit der VR China aufzunehmen, um Streitigkeiten auszuräumen und nach Möglichkeiten für friedliche Koexistenz zu suchen, warb er.
 
Bei der Gelegenheit dankte Außenminister Wu Estland dafür, Unterstützung für Taiwan geäußert zu haben, und merkte an, die Regierung in Taipeh bleibe entschlossen, die Verbindungen mit gleichgesinnten Partnern in allen erdenklichen Aspekten zu vertiefen, um gemeinsame Werte und eine demokratische Lebensweise zu schützen.
 
—Quelle: Taiwan Today, 11/10/2023 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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